Liebe Spenderinnen und Spender
Wir alle haben uns in den letzten Monaten immer wieder mit der Pandemie beschäftigen müssen, das ging auch der Schule in Naceva so.
Im April 2021 musste die Schule wegen vermehrt auftretender Corona-Fälle geschlossen werden, genauso wie alle anderen Schulen im Land. Anfänglich hoffte man, dass nach ein paar Tagen wieder geöffnet werden könnte, aber leider war dem nicht so. Die Schulen blieben bis Ende Jahr geschlossen. Während wir in der Schweiz im Lockdown sofort auf Fernunterricht umsteigen konnten, gab es in Naceva und Naiseiseu keine solche Möglichkeit. Ohne Strom und ohne entsprechende Geräte ist kein Fernunterricht möglich. Die Lehrpersonen taten ihr Möglichstes. Sie kopierten Arbeitsblätter und verteilten diese von Haus zu Haus, holten die gelösten Blätter wieder ab und brachten neues Material. Trotz des grossen Engagements war es nicht möglich, die fehlenden Unterrichtszeiten zu ersetzen. Nun wurde das Schuljahr einfach verlängert und dauert neu statt bis Ende Jahr bis zum April. Ob dadurch die grosse Lücke geschlossen werden kann, ist allerdings noch ungewiss.
Nebst den geschlossenen Schulen machte der ausbleibende Tourismus den Menschen in Fidschi sehr zu schaffen. Viele verloren ihren Job und bald wurde die Versorgung mit Lebensmitteln knapp. So entschieden wir uns schon im Mai, Lebensmittelpakete zu verteilen. Dank der grossen Unterstützung von Christine und Sam Tawake war es möglich, auf der Hauptinsel Lebensmittel für 75 Pakete zu organisieren. Jeder Haushalt in Naceva und Naiseiseu wurde berücksichtigt, unabhängig davon, ob schulpflichtige Kinder im Haushalt leben oder nicht. Das positive Echo der Beschenkten war enorm. Wir entschieden, im Juli eine zweite Lebensmittel-Aktion durchzuführen. Auch im September und Dezember wiederholten wir die Aktion. Bilder dazu sind auf der Homepage zu finden.
Anfangs Jahr erreichte mich nun die Nachricht, dass die Schule wieder geöffnet sei und der Mittagstisch wie bisher durchgeführt werden könne. Da die Menschen nach wie vor keine Arbeit haben, planen wir, Ende März nochmals eine Lebensmittel-Aktion durchzuführen.
Neben der Versorgung mit Lebensmitteln haben wir im vergangenen Jahr kleinere Projekte unterstützt: Wir haben fürs kleine Schulboot einen neuen Motor finanziert, die dringend notwendige Sanierung der Sanitäranlagen unterstützt und für den Bau eines neuen Lehrerhauses einen Beitrag geleistet.
Kurz: Trotz Corona konnten wir der Uluinakorovatu Schule, den Kindern und Familien in Naceva und Naiseiseu einiges an Unterstützung zukommen lassen. Dass dies möglich war, verdanken wir natürlich unseren treuen Spenderinnen und Spendern, also Ihnen.
Vielen herzlichen Dank!
Freundliche Grüsse
Verein Loloma, Annelies Lüscher
Liebe Spenderinnen und Spender
Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass in der Schweiz ein Lock-down möglich wäre, dass Masken zum täglichen Leben gehören würden? Wir alle sind von den Massnahmen rund um die Pandemie betroffen, aber ich hoffe, dass Sie diese Zeilen bei bester Gesundheit lesen können.
Auch auf den Fidschi Inseln war Covid-19 in diesem Jahr ein Thema. Die Schulen wurden für 3 Monate geschlossen. Fernunterricht war zum Beispiel bei der Uluinakorovatu Primary School sehr schwierig zu organisieren, digitale Möglichkeiten gibt es kaum. Seit Juli sind die Schulen wieder offen, allerdings muss im Unterricht verpasster Stoff nachgeholt werden. Deshalb werden nun ausschliesslich Hauptfächer unterrichtet, keine musischen Fächer und kein Sport; zudem dauert das Schuljahr einen Monat länger als sonst. Es wird bis Mitte Dezember unterrichtet, Sommerhitze hin oder her.
Leider ist die Pandemie nicht die einzige Schwierigkeit, gegen die die Bevölkerung auf der Insel Beqa kämpfen muss. Kurz vor der Ernte im Frühling fegte erneut ein Wirbelsturm über die Insel und zerstörte die Ernte. Die Versorgung mit Lebensmitteln wurde immer knapper, die Regierung verteilte Lebensmittelpakete. Ich war in regem Austausch mit Christine Tawake, unserer Frau vor Ort, und dem Schulleiter Kitione Ligavatu. Gemeinsam entschieden wir im Oktober, aufgrund der prekären Versorgung mit Lebensmitteln, den Mittagstisch auf 4x pro Woche zu erweitern. Wir beabsichtigen diese Aktion bis Ende Jahr durchzuziehen und hoffen, dass sich bis dahin die Lage etwas normalisieren wird. Wir sind überzeugt, mit dieser Massnahme Familien zu entlasten und einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Gesundheit der Schülerinnen und Schüler zu leisten.
Da viele Menschen auf Fidschi wegen dem ausbleibenden Tourismus ihre Stelle verloren haben, mache ich mir grosse Sorgen um die Versorgung im nächsten Jahr. Ich werde weiterhin mit Christine Tawake und Kitione Ligavatu die Situation besprechen und Sie zu gegebener Zeit informieren, falls wir den Mittagstisch noch für eine Weile mit vier Mahlzeiten weiterlaufen lassen möchten.
Ihre Spende hilft – direkt und unbürokratisch.
Auch in diesem Jahr realisierten wir neben dem Mittagstisch ein zusätzliches Projekt: Der Wirbelsturm hatte die Waschräume der Schule beschädigt. Mit einem Betrag von
Fr. 1’200.– konnten drei neue Waschstationen gebaut werden, je eine für Mädchen, Jungs und Erwachsene. Dazu finden Sie ein paar Bilder auf den nächsten Seiten, so wie sie mir der Schulleiter geschickt hat.
Zum Schluss bleibt mir nur noch, Ihnen allen für die Unterstützung im 2020 zu danken und Ihnen trotz Pandemie einen guten Jahresabschluss zu wünschen.
Hoffen wir, dass das neue Jahr deutlich angenehmer und rundum positiv werden wird.
Herzliche Grüsse
Verein Loloma, Annelies Lüscher
Liebe Spenderinnen und Spender
Gerne hoffe ich, dass Sie alle das neue Jahr und damit auch das neue Jahrzehnt gut angefangen haben.
Aus Sicht des Vereins Loloma können wir zuversichtlich in ein weiteres Jahr mit dem Mittagstisch an der Uluinakorovatu Schule blicken.
Die Leute vor Ort, allen voran Christine Tawake und ihr Team organisieren die Lebensmittel, die Frauen aus dem Dorf kochen und die Lehrerinnen und Lehrer unterstützen das Ganze. Alle Beteiligten bedanken sich für die vielen Spenden, die wir im vergangenen Jahr entgegennehmen durften. Bitte entschuldigen Sie, dass ich gegen Ende Jahr nicht mehr alle Spenden persönlich verdankt habe, ich verspreche, mich im neuen Jahr diesbezüglich wieder zu bessern… ?
Für einmal einfach so:
Ein riesiges Merci für all die kleinen und grossen Spenden!
In den News vom November habe ich Sie über die neusten Pläne, nämlich die Beschaffung von Computern informiert. In der Zwischenzeit wurden die Geräte angeschafft und noch vor Weihnachten und damit vor dem Ende des Schuljahrs in Betrieb genommen. Die Freude bei den Schülerinnen und Schülern sei sehr gross. Master Kiti hofft, den Kindern damit den Übertritt an die weiterführenden Schulen auf der Hauptinseln zu erleichtern.
Kurz nach der Inbetriebnahme der Geräte hatten die Schülerinnen und Schüler dann ihre langen Sommerferien. Unterdessen hat in Naceva das neue Schuljahr begonnen. Gemäss Master Kiti sind die Schülerinnen und Schüler wieder intensiv am Lernen.
Herzliche Grüsse
Verein Loloma, Annelies Lüscher
Liebe Spenderinnen und Spender
Seit einiger Zeit beschäftigte mich der Gedanke, den Schulleiter «unserer» Schule in Naceva einmal in die Schweiz einzuladen. Im Verlauf des Jahres wurde diese Idee langsam konkret und am 10. August konnte ich Master Kiti nach über 22 Flugstunden (Nadi – Seoul und Seoul – Zürich) am Flughafen Zürich abholen.
Was wir in den folgenden zwei Wochen zusammen erlebten, war für beide Seiten sehr interessant und schön.
Wir versuchten Kiti ein Bild der Schweiz zu vermitteln, das einerseits die Highlights enthielt, andererseits aber auch das tägliche Leben widerspiegeln sollte. Zum Beispiel:
Für uns alltäglich, für ihn exotisch: ein Apfelbaum!
Schulbesuch in einer Schulklasse in Jegenstorf: Der Schulleiter im Sulu; für unsere Schülerinnen und Schüler ein ungewohntes Bild.
Master Kiti freute sich sehr über all die Sehenswürdigkeiten, die wir ihm zeigten, allerdings beeindruckten ihn ganz einfache Dinge mindestens ebenso sehr. Ein Brennholzstapel (Schiterbiigi) interessierte ihn. Warum wir denn Holz sammeln würden? Und nachdem wir es erklärt hatten, folgte sofort eine seiner unzähligen Ideen, die er zuhause auch verwirklichen wolle. Das sei ja genial, dann hätte man beim Kochen nicht immer noch zusätzlich den Stress mit der Beschaffung des Brennholzes; Vorräte in Plastikdosen (mit Deckel) verpackt – so gut, kein Ungeziefer in den Vorräten; Ställe und Unterstände für Kühe und Kälber – so schön für die Tiere, statt immer an der prallen Sonne sein zu müssen; an einem Nagel aufgehängtes Werkzeug – an seiner Schule sei ab sofort Schluss mit herumliegendem Werkzeug und ein herzförmiges Blumenbeet – so eines werde er für seine Frau auch machen. Alles Mögliche fiel ihm auf, alles notierte er fein säuberlich in seinem Tagebuch, alle Ideen will er auf der Insel umsetzen.
Unmittelbar nach seiner Rückkehr waren an seiner Schule Elterngespräche angesagt. Als ich nachfragte, ob alle Gespräche gut abgelaufen seien, meinte er: «Yes, all the parents enjoyed my stories from Switzerland.» Ob wohl auch über die Kinder und deren Schullaufbahn gesprochen wurde?
Natürlich haben wir uns auch über das Projekt (den Mittagstisch) und wiederum über zusätzliche Projekte unterhalten. Seinen diesjährigen Wunsch haben wir unterdessen bereits zu erfüllen versucht ....
Um was geht es? Master Kiti ärgert sich jedes Jahr, dass die Schulabgänger nach den Abschlussprüfungen 4-5 Wochen vor Schulende den Unterricht nicht mehr ernst nehmen und der Schule oft fernbleiben. Er möchte die Achtklässler auch in den letzten Schulwochen an der Schule haben und sie mit einem Spezialprogramm «ködern». Nach der obligatorischen Schulzeit auf der Insel gehen die Schülerinnen und Schüler auf die Hauptinsel, um weiterführende Schulen zu besuchen. Und da werden Grundkenntnisse am Computer erwartet. Bis jetzt gibt es an der Uluinakorovatu Schule nur vier Laptops für die Lehrpersonen. Master Kiti möchte nun vier bis sechs Computer-Arbeitsplätze einrichten und dort den Schulabgängern Grundkenntnisse in Informatik vermitteln. Dazu wird er – und das hat er bei seinem Schulbesuch an unserer Schule gesehen – neu Halbklassenunterricht einführen. Die Hälfte der Schülerinnen und Schüler wird einen Auftrag in der Bibliothek, die andere Hälfte Informatikunterricht bekommen.
Kurz nach seiner Rückkehr hat Mr. Kiti bereits den Schreiner, der einen Tisch für die Computer herstellte, organisiert und Offerten für die Computer eingeholt. Wir haben die Offerten geprüft und das Okay für die Beschaffung gegeben. Für umgerechnet ungefähr CHF 1'500 werden die Schülerinnen und Schüler nun 5 Feststationen bekommen und so die Möglichkeit haben, Grundkenntnisse in Informatik zu erlernen bevor sie auf die Hauptinsel wechseln.
Nach wie vor ist der Mittagstisch unser ganz grosses und wichtigstes Anliegen und das soll auch weiterhin so bleiben. Danke, dass Sie uns immer wieder unterstützen. Nebenprojekte wie die Solaranlage für das Schulhaus im letzten Jahr oder jetzt eben die Computer sollen aber immer Platz finden, wenn unserer Finanzlage dies erlaubt.
Und zu dieser Finanzlage noch dies: Der Besuch des Schulleiters tangierte unser Vereinsbudget in keiner Weise. Dieser Besuch war privat organisiert und finanziert.
Im Namen aller Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen und Eltern in Naceva wünsche ich Ihnen einen wunderschönen Herbst und eine lichterfüllte Advents- und Weihnachtszeit.
Vinaka vakalevu! (Vielen Dank!)
Herzliche Grüsse